Tschechow. Ein Abend. Essen

Techochow, Einakter // Sie sind eingeladen zu einem kulinarischen Theaterabend, der dem russischen Dramatiker Tschechow gewidmet ist. Dabei wird nicht nur eine Abendmahlzeit für alle beteiligten Gäste aufgetragen, sondern auch ein dramatischer Streifzug durch die bisweilen fremdartig anmutende Lebenswelt einiger seiner Figuren serviert. Warum Tabak eine fragwürdige Erfindung der Menschheit ist, warum Ehekrach oft schon vor der Heirat beginnt und mit welchen Methoden brave Familienväter jeden Tag aufs Neue in den Wahnsinn getrieben werden, erfahren Sie an diesem Abend. Theater und gutes Essen sitzen hier dicht beieinander – und Sie mittendrin. Musik bitte! Champagner! Champagner!

Credits

SPIEL: Paul Dombrink, Sascha Hermeth, Nina Ornowski, Michael Pilbauer  REGIE: Johannes Arnold BÜHNENBILD: Meneta Focke PRODUKTIONSLEITUNG: Iris Arnold GRAFIK: Tamara Trölsch FOTOGRAFIEN: Josefine Green PREMIERE: 28.09.2017 FÖRDERER: Land Niedersachsen, Stiftung Niedersachsen

Wie wenige Schriftsteller seiner Zeit hat Tschechow das Theater der Jahrhundertwende geprägt und gestaltet, wobei er sowohl literarisch, wie auch bei der Wahl seiner Themen Maßstäbe setzte. Sein Werk erschöpft sich jedoch nicht in einer Beschreibung des russischen Alltags im Spannungsfeld zwischen Hauptstadt und Provinz, Idealismus und Egoismus, Fortschrittsgläubigkeit und Fortschrittsverweigerung. Immer wieder richtet er seinen Blick auf das Individuum, welches er mit einer Mischung aus Ironie und Sarkasmus sowie Humor und psychologischem Einfühlungsvermögen in der Gesellschaft seiner Zeit wahrnimmt. Seine Einakter, Kurzszenen und Fragmente nehmen in seinem Werk eine besondere Stellung ein.

„Ich schreibe unter den übelsten Bedingungen. Vor mir liegt meine nichtliterarische Arbeit, die mir unbarmherzig aufs Gewissen klopft, im Nebenzimmer schreit das kleine Kind eines zu Besuch weilenden Verwandten, in einem anderen Zimmer liest mein Vater der Mutter laut aus dem Versiegelten Engel von Leskow vor. Mein Bett ist von dem zugereisten Verwandten belegt, der ab und an zu mir kommt und das Gespräch auf die Medizin bringt. Ich habe das Unglück, Mediziner zu sein, und es gibt kein Individuum, das es nicht für notwendig hielte, sich mit mir über Medizin zu unterhalten. Eine beispiellose Situation.“ Tschechow