EINE MUSIKALISCHE SPURENSUCHE
Karl Valentin ist einer der bekanntesten deutschen Komiker des 20. Jahrhunderts und erlangte zusammen mit seiner Bühnenpartnerin Lisl Karstadt Weltruhm. Fast jeder kennt bis heute eines seiner geflügelten Worte, etwa „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ oder „Wenn die Engländer London bombardiert hätten und die Deutschen Hamburg, hätte man viel Benzin gespart!“ Der Komiker, Alleinunterhalter und Kabarettist sprengt dabei alle Schubladen. Zum einen ist da sein Gesamtwerk, das zahlreiche Sketche, Szenen und Gedichte umfasst. Ob Monologe oder Theatertexte, Lieder oder absurde Ausstellungen – Karl Valentin verfügte über eine Vielzahl von Ausdrucksformen und war in unterschiedlichen Genres gleichzeitig zu Hause. Mit szenischen Mitteln rückt das "Theater 11. August" einem unterschätzen Genie zuleibe, wobei Valentins Lebenswerk mit selbst komponierter Musik in einem zeitgenössischen Kontext präsentiert wird. Dabei steht nicht nur Valentins humoreskes Theater, sondern auch sein oft nicht minder bizarres Leben im Mittelpunkt.
"Karl Valentin, der präzise Analytiker seiner Zeit gilt als künstlerische Ausnahmeerscheinung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er stand sowohl dem Dadaismus wie auch dem Expressionismus nahe und war zugleich in den Medien Bühnenkunst, Film, Musik und Literatur zuhause. Stets verfügte er über eine Vielfalt von Ausdrucksformen und rannte mit seinen Wortspielen gegen die Grenzen der Sprache an. Dabei war er auch unter theaterwissenschaftlichen Aspekten ein Pionier, etwa wenn er in vielen seiner Szenen immer wieder das Theater selbst zum Thema machte." Programmheft