Über unsere Arbeit

Im Mittelpunkt der Arbeit stehen Projekte, die sich auf einer sinnlichen und reflexiven Ebene mit Theater beschäftigen, das als eigenständiges künstlerisches Medium begriffen wird. Den Produktionen liegt ein selbstreflexiver Umgang mit Bühnenkonventionen zugrunde, die spielerisch gebrochen, umgangen oder offensiv ausgestellt werden. Die Mittel der Darstellung unterscheiden sich stark von Projekt zu Projekt und umfassen je nach Thema Live-Musik, Videoprojektionen oder Elemente des Objekttheaters. Unterschiedliche Genres der darstellenden Kunst werden auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten miteinander kombiniert oder fragmentarisch neu zusammengesetzt. Auf diese Weise entstehen unkonventionelle formale Arbeiten, die zugleich niedrige Hürden für die Rezeption unserer Zuschauer setzen. Der Zielfokus bleibt bei allen Projekten auf eine verständliche und hintersinnige Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen gerichtet, die aus ungewohnten Perspektiven betrachtet und neu gedeutet werden. Dabei werden immer wieder experimentelle und unkonventionelle Herangehensweisen gewählt, etwa wenn in  „Sergej, take me on the tour“ eine Exkursion zum Vergnügungspark in Kalkar mit einem fiktiven Reisebericht zur Atomruine von Tschernobyl kombiniert wird, wenn in „Trurls Elektrobarde“ das Verwenden von Dreiklängen beim Sprechen erforscht wird oder in „abstracts of men“ Interviewmaterial die Grundlage der szenischen Erarbeitung bildet. Stückentwicklungen wie „Ladengeschichten„, „Das Leben in seiner unsinnigen Erscheinung“ und „abstracts of men“ finden sich dabei ebenso wie bereits bestehende Texte/Stücke, die von uns unter einem besonderen Aspekt umgesetzt werden (Der Kontrabaß oder Fräulein Else). Fast alle Projekte experimentieren mit eigens für die Produktionen erarbeiteten Sounds, Liedern und Klangcollagen. Musiktheater und klassische Theatersprache gehen auf diese Weise eine ganz besondere Mischung ein. Die Mittel der Musik werden in unseren Projekten auf vielfältige Weisen eingesetzt um Atmosphären zu schaffen, dramatische Höhepunkte zu gestalten und spielerische Akzente zu setzen. Thematisch wenden wir uns immer wieder Stoffen zu, die einen direkten Bezug zu unserer Lebenswirklichkeit in einer globalisierten Welt aufweisen. So wurde zum Beispiel für das Projekt „Ladengeschichten“ der leer stehende Taakener Dorfladen wiederbelebt und durch die Entwicklung eines maßgeschneiderten Theaterprojekts auf das heutige Kauf- und Konsumverhalten Bezug genommen.